Assistenzhund - Aufklärung

Das das Thema Assistenzhund in den Medien ja immer wieder für Aufregung sorgt, möchte auch ich einen kleinen Teil zur Aufklärung beitragen.

 

Was sind Assistenzhunde?

Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Vierbeiner, die Menschen mit besonderen Bedürfnissen oder Krankheiten im Alltag zur Seite stehen und wichtige Aufgaben übernehmen. Damit erleichtern die Tiere ihren zweibeinigen Partnern das Leben oder fungieren als Lebensretter.

 

Sind Assistenzhunde rechtlich anerkannt?

Ja, sie zählen zu den gem. § 39a des Bundesbehindertengesetztes (BBG) anerkannten Assistenzhunden.

 

Welche Aufgaben hat ein Assistenzhund?

Je nachdem, welchen Zweibeiner der Assistenzhund unterstützt, gibt es verschiedene Aufgaben:

Für Menschen im Rollstuhl bzw. mit Einschränkungen öffen sie Türen, drücken auf Schalter, heben Gegenstände auf oder holen Hilfe im Anlassfalls.

Für Menschen mit Hörbehinderung zeigen Assistenzhunde bestimmte Laute und Geräusche an, die von Nutzen sind oder der Sicherheit dienen.

Für Menschen mit Diabetes, Epilepsie oder PTBS zeigen Assitenzhunde gefährdende Umstände an, zB zeigt der Hund eine Veränderung des Zuckerwertes an oder steht in Gefahrensituationen schützend zur Seite und macht darauf aufmerksam, dass Hilfe benötigt wird.

Für Menschen mit Sehbehinderung unterstützen sie diese im Alltag.

 

Wann gilt ein Hund als Assistenzhund?

In den meisten Fällen wird bereits bei Welpen mit der Ausbildung zum Assistenzhund begonnen, diese dauert im Regelfall ca. 2 Jahre. Abgeschlossen wird das Training mit einer Teambeurteilung bei einer vom Sozialministerium beauftragten Prüfstelle. Nach Abschluss dieser positiven Teambeurteilung gibt es ein Zeugnis vom Messerli Forschungsinstitut mit einer fünfstelligen Prüfziffer einschließlich Jahreszahl. Dies ist die Voraussetzung für die Eintragung des Assistenzhundes in den Behindertenpass durch die örtlich zuständige Landesstelle des Sozialministeriumservice.

 

Darf ein Assistenzhund überall mit seinem Zweibeiner mit?

Der Behindertenpass mit der Zusatzeintragung in den Behindertenpass dient als Nachweis für die Inanspruchnahme von Zutrittsrechten! Die Kenndecke hilft, dass der Assistenzhund in der Öffentlichkeit leicht zu erkennen ist.

 

Was ist eine Kenndecke bzw. woran erkenne ich einen Assistenzhund?

Es gibt zwei Versionen von diesem Logo: Die große mit Aufschrift, die der Hund auf der Kenndecke trägt und die man schon von weitem erkennt sowie eine kleine ohne Aufschrift, die man am Halsband, am Brustgeschirr oder am Führgeschirr des Blindenführhundes anbringen kann. Beiden ist der schwarze Hundekopf und darunter die rot-weiß-rote österreichische Fahne gemeinsam.

 Hierbei handelt es sich um das offizielle markenrechtlich geschützte Logo für die Assistenzhunde (Eigentümer des Logos: Messerli-Forschungsinstitut der Vet.med. Uni Wien).

 

Wie verhalte ich mich gegenüber einem Assistenzhund?

Lenken Sie den Assistenz- bzw. Führhund nicht ab!

Das heißt: Nicht streicheln, erschrecken, locken oder sogar füttern. Der Mensch und sein Hund sind konzentriert bei der Arbeit. Zudem kann eine Ablenkung des Führhundes zu gefährlichen Situationen führen: Für das Führhundteam, da der Hund durch Ablenkung unkonzentriert ist und beispielsweise Treppen oder Unebenheiten nicht richtig anzeigt.

Assistenzhunde, die bei Krankheiten assistieren, können durch starke Ablenkungen akut werdende – ggf. lebensbedrohliche – Gesundheitsbeeinträchtigungen möglicherweise nicht rechtzeitig anzeigen.

 

Haben Sie Fragen, richten Sie diese bitte direkt an den Halter und ignorieren Sie den Hund.

 

Leinen Sie Ihren Hund an und lassen Sie ihn nicht zum Assistenz- bzw. Führhund. Es gibt für das Team nichts Unangenehmeres als einen frei laufenden Hund. Der Führhund ist im Dienst und darf andere Hunde nicht beachten. Dies gilt auch für befreundete Hunde. Bitte bedenken Sie, dass z.B. ein blinder Mensch Ihren Hund und Sie nicht sieht. Für die Person bedeutet ein frei laufender Hund grundsätzlich Zeitverlust und nervliche Anspannung wegen einer unkontrollierbaren Situation. Das Team muss anhalten und die blinde Person muss das Geschirr loslassen, damit sich der Führhund im Notfall verteidigen kann.

 

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